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moment circonflexe | |||
Text
von Jeannette Abee Uraufführung
am 29.6.2002, 18.00 Uhr Die Komposition beharrlich und konsequent, bestehend aus einem einzigen Ton, der sich in ständig größer werdenden Intervallen wiederholt. Das gewohnte Empfinden für Zeit gleich festen Schritten auf Erde löst sich vom Boden ab, gerät in den Zustand der Schwebe. In Dialog dazu tritt der Text, ein Zwiegesprächh zwischen Freunden und Aneinanderreihung kleiner Episoden, Bilder und gedanklicher Ausflüge in Erlebtes, in vermeintliche Geschichte, Erinnerung. "...
Die Menschen kommen zum Strom, sie kommen zum Strom und stellen dort ihre Kindheit
ab, lassen sie hineinrollen die Kindheit, lassen sie hineinrollen und wenden das
Heu an der Böschung. Wehlaut und Lachen, lassen alles hineinrollen, lassen es
forttreiben und geben die Lieder dem Wasser, das Wasser trägt alles fort, ein
Land weiter und eine Zeit weiter oder unendlich viele Länder und Zeiten entlang
trägt das Wasser die Lieder fort, den Wehlaut und Lachen, dort stehen die Menschen
am Strom, ein Land weiter oder nach unendlich viel Zeit, stehen und schöpfen die
Kindheit vom Wasser, nehmen die Lieder und das Lachen vorn Wasser und wenden das
Heu, dann stellen auch sie ihre Kindheit dort ab, ihr Lachen und lassen alles
hineinrollen von der Böschung herab, lassen es forttreiben, die Lieder, ihr Lachen,
eine Zeit weiter oder unendlich viel Zeiten, es sind der Strom und die Wege des
Wassers, die Seelen wissend machen...“ |