Samastag
25.Mai 2002, 20.00 Uhr P e r f o r m a n c e . . . Carol
Fonteneau Ça va Performance
Stephanie
Hecht Kopf
hoch Performance Klaus
Olivier & DJ IMA HÄNDE
gefangen Lesung
mit Musik DJ
IMA World Dance Mix Tanzparty Zeichnung:
Carol Fonteneau
| Carol
Fonteneau (Paris) Ça va "Ça
va" (it's ok). It's a moment of Majakovskij's life, the title of a poem written
by him (during his life with Lili Brik), symbolized by this plastic bubble. It's
also a moment in russian revolution. It's a little isle of fraternity.Duration
of the performance is about 40 minutes.
|
Klaus
Olivier (Berlin) HÄNDE gefangen 23
Porträts vereint das Buch Hände gefangen von Klaus Olivier. Was die Bilder nicht
verraten, erschließt sich dem Leser auf den nachfolgenden Seiten: Mit ihren Händen
haben sie den Mann ermordet, das Kind ertränkt, Drogen verkauft oder Urkunden
gefälscht. Danuscha, 27 Jahre alt, hat noch 2397 Tage Rest-Gesamt-Freiheitsstrafe
abzusitzen. 23
Frauen der Justizvollzugsanstalt Vechta/Niedersachsen offenbaren per Tonband-Protokoll
einen seltenen und unkommentierten Blick unter die Oberfläche, reden schonungslos
über Gründe und Hintergründe ihrer Inhaftierung. "Das
ist die Wurzel meines Lebens. Dieses Holz drückt mein Leben aus, das habe ich
sofort gespürt. Hier drin habe ich mich wiedergefunden. Ich sehe Narben, aber
auch eine ganze Welt. Obwohl es so vernarbt ist, ist es sehr lebendig. Deswegen
mag ich es auch nicht aufgeben - ich halte es mit meinen beiden Händen fest. Ich
halte mein Leben in meinen Händen."
| Photo:
Klaus Olivier
|
Sonntag,
26. Mai 20.00 Uhr K o n z e r t Harald
Muenz The
Self-Composer für
Oboe und Computer (1999-2002) Stefan
Streich move/solo für
Baßflöte solo (2001/2002) Uraufführung Hans-Ulrich
Lehmann El
Mar für Baßklarinette
solo (1993) Stefan
Streich JEU
DE CHIFFRES 2 TRIO1 Version
für Flöte, Englischhorn und Klarinette (1991/98/2002) Uraufführung ensemble
mosaik: Bettina Junge - Flöte / Simon Strasser - Oboe & Englisch
Horn / Christian Vogel - Klarinette Harald
Muenz (Köln) The Self-Composer Für
jede Aufführung synthetisiert der Computer eine neue Partitur. Der Monitor gibt
Tonhöhen in traditioneller Weise, die Tondauern in Form von space notation an.
Ein laufender Cursor zeigt die Geschwindigkeit. Der Bläsersollst spielt das generierte
Material vom Blatt (bzw. Schirm). Zwei
Serien von Tempoblöcken altemieren, die eine akzelerlerend, die andere ritardierend.
Kompositorisch werden immer zwei eingespeicherte Orchesterprobespielstellen für
Oboe auf verschiedene Arten miteinander kombiniert, wobei die Originale bewußt
unkenntlich bleiben. In
drei Passagen tritt der Cornputerlautsprecher zum Spieler in Konkurrenz. Er verhält
sich zunächst tongetreu, später mikrotonal, am Ende komplementär bis imitatorisch
zum Solistenpart. Seine “billige“ Klangqualität steht gegen das Timbre des Live-Bläsers,
während der Mensch gegenüber den Elektroklängen in punkto rhythmischer und intonatorischer
Exaktheit im Nachteil ist. Oboe und PC sind so miteinander verschränkt und stellen
klingende Fragen nach Möglichkeit und Grenzen technischer Perfektion. Hinterfragt
wird aber auch der Stellenwert des kompositorischen Metiers im Zeitalter seiner
technischen Reproduzierbarkeit. Das
Projekt wurde mit freundlicher Unterstützung durch die Stiftung Kunst und Kultur
des Landes Nordrhein-Westfalen realisiert. Als spätere Option ist eine Implementierung
ins Internet geplant. Stefan
Streich (Berlin) JEU DE CHIFFRES 2 TRIO1 Das
srück ist die Ausarbeitung einer Trioversion von drei Solostücken. Jedes
Solostück für sich ist wiederum die Ausarbeitung einer Version von JEU DE CHIFFRES
2 für ein Soloinstrument oder Singstimme von 1991. Gemeinsam
ist allen Soli, daß sich in ihnen immer einzelne Klänge und Pausen abwechseln.
Die Instrumente spielen meist in sehr hohen oder sehr tiefen Lagen. Tonhöhen und
Dauern sind innerhalb bestimmter Grenzen zufällig. Das
zeitweise Aufscheinen plastischer Gestalten im ungerichteten Verlauf spekuliert
auf die Erzeugung einer Art struktureller Interferenz, einer Schwebung zwischen
beziehungsstiftender Erwartung und ungerichteter Aufmerksamkeit. Die
Trioversion organisiert die Präsenz der Soli am selben Ort, gleichzeitig oder
nacheinander, im gemeinsamen Zeitrahmen.
Samstag,
1. Juni 20.00 Uhr L e s u n g / Bi l d . . . Elke
Heinemann Der
Spielplan - Ein Liebesroman Lesung Julia
Kami Homage
an Krabat Lesung mit
Bildern Stephanie
Hecht Kopf
hoch Performance
Sonntag,
2. Juni 20.00 Uhr K o n z e r t Antoine
Beuger der
bäume vier - auf abgeleg'nem feld aus: landscapes of absence (2)
für Sprechstimme und Flöte nach einem Texte von Emily
Dickinson Sylvia
Alexandra Schimag - Sprechstimme / Anoine Beuger - Flöte Antoine
Beuger (Haan) der bäume vier - auf abgeleg'nem feld aus:
landscapes of absence (2) "landscapes
of absence (2)" setzt sich mit der Möglichkeit der musikalischen Vertonung
der Dichtung von Emily Dickinson (und Literatur im allgemeinen) auseinander. Die
Frage nach der Vertonung ist eigentlich die Frage, was passiert, wenn ein geschriebener
Text eine Stimme, einen Klang bekommt. Es ist die Frage nach dem Verhältnis
zwischen Geschriebenem und Gesprochenem. Der Vortrag eines Gedichtes wandelt die
geschriebene Vorlage in einen Vorgang um: die Stimme geht sprechend durch das
Gedicht, es aus seiner offenen Räumlichkeit heraushebend in eine einmalige
Verzeitlichung. Es mag dabei öfters so erscheinen, als sei das Geschriebene
die Niederschrift eines Gesprochenen, das nun durch das Re-zitieren wieder hörbar
gemacht wird. Ich
wollte so nah wie möglich an der Schrift bleiben, eine Stimme finden, die
das Gedicht als Geschriebenes liest und nicht auf der Suche geht nach einem Gesprochenen
hinter dem Geschriebenen. Eine
Lösung meine ich gefunden zu haben in einer das Schreiben begleitenden Stimme:
Sie lässt die Schrift fast eher beiläufig zum Klang werden, verliert
den Kontakt zu ihr nicht und hebt sich nicht von ihr ab in ein sagendes Sprechen.
Eine Stimme, die fast nicht da ist. "landscapes of absence (2)" ist
wie eine Reihe von "Liedern": Dickinson-Vertonungen für jeweils
eine Stimme und ein Instrument. Jedes Lied dauert 100 Minuten und die Stimme ist
keine Singstimme, sondern eine wie oben beschriebene "Sprechstimme". Jedes
Lied ist eine sehr langsame, sehr leise stimmliche Abschreitung der einzelnen
Silben des zugrunde liegenden Gedichtes. Viel Zeit zwischen den Silben. Stimme
und Instrument bilden keine Einheit, sondern eine Zweiheit (sie kommen nie zusammen).
Auch das Instrument (für jedes Lied ein anderes) ist kaum da: ganz wenige,
einzelne Klänge am Rande der Wahrnehmbarkeit. Die einzelnen Stücke sind
sich sehr ähnlich, haben aber auch jedes für sich etwas Singuläres:
gerade Ähnliches stellt sich als subtil unterschiedlich heraus, es entstehen
deutlich spürbare, aber kaum benennbare Differenzen. landscapes
of absence (2) besteht aus 19 stücken.
Samstag,
8. Juni 20.00 Uhr L
e s u n g / B i l d. . . Johannes
Jansen Dickicht Anpassung Lesung Martin
Schulze Ansichten einer Landschaft
- Metapher Tagebau Lesung
mit Dias Marcus
Neufanger The Return Men Videoskulptur
Marcus
Neufanger (Schwäbisch Hall) the return men zwischen
1980 und 85 verbrachte ich einen großen teil meiner zeit im kino.
red river ist der von mir am häufigsten gesehene western. bilder und musik
haben sich tief in mein bewußtsein eingeprägt. der
videoloop the return man zeigt eine schlüsselszene daraus und soll
in der ausstellung konkurenzlos und unter kinoähnlichen bedingungen laufen. "a
symphony of powerful men...of lonely women...of thick necked losers...of courage...of
dignity cast in bronze." im
idealfall verdichtet sich in the return man die idee einer monolitischen,
statischen und monunentalen wucht zu einem körperlich wahrnehmbaren gefühl. das
wäre dann wieder ganz nah am kino, aber eben plastischer, skulpturaler.
| Zeichnung:
Marcus Neufanger
|
Sonntag,
9. Juni 20.00 Uhr P e r f o r m e d S
o u n d I
n s t a l l a t i o n Alberto
Scunio voice
tree für Klarinette, Violoncello, Schlagzeug und Live-Elektronik
(2002) Uraufführung
Alberto
Scunio (Hamburg) Voice Tree Voice
Tree ist eine Serie von performed sound installations, Verbindungen
von Klanginstallationen und Live-Performances. Ihr
klangliches Ausgangsmaterial besteht aus live in der Installation eingespielten
Instrumentalklängen. Die Stücke von Voice Tree stehen zwischen Klanginstallation
und live-elektronischem Konzert. Jede Aufführung eines Instrumental-Solos fügt
der Installation neues Material hinzu. Deren Klangraum wird zum musikalischen
Gedächtnis der akustischen Ereignisse. Die Klanginstallation währt beliebig lang. In
Voice Tree werden mit einem vielkanaligen Klangsystem verschiedene akustische
Räume etabliert. Die Räume sind durch unterschiedliches, jeweils kohärentes musikalisches
Material charakterisiert. Sie sind nicht akustisch gegeneinander abgeschlossen,
so dass in einem Hörraum auch Klänge aus anderen, entfernteren Räumen gehört werden
können. Die Anlage der akustischen Räume reagiert auf die architektonischen Gegebenheiten
des Ausstellungsortes (Raumfluchten, Verbindungsgänge, etc). Die
Anlage von Voice Tree ist dezentral. Es gibt keine Bestuhlung, die Besucher sind
frei, in der Installation umherzugehen und die wechselnden akustischen Situationen
zu entdecken. Entsprechend gibt es kein zentrales Podium für die Instrumentalisten.
Diese spielen an verschiedenen Orten im Raum, auch gleichzeitig, ohne übliches
Konzertritual. Der
Vielfalt der lokalen Ereignisse steht die globale Struktur des Klanggedächtnisses
gegenüber.
Samstag,
15. Juni 20.00 Uhr Super - 8 - F i l m e . . ...von
Holger Vollbrecht, Wilhelmine Horschig, Jeannette Abée, & Andi Arbeit
Hahn anschließend Wilhelmine
Horschig Siam-Projekt - gebunden
auf Zeit Performance
Sonntag,
16. Juni 20.00 Uhr K o n z e r t Andrea
Neumann, Sabine Ercklentz, Ana Maria Rodriguez, Christof Kurzmann Wohnräume
- Klangräume Konzertante Installationen für 2 Musiker und 3 Klanginstallateure Konzeption:
Andrea Neumann Uraufführung Tony
Buck - Schlagzeug / Andrea Neumann - Innenklavier / Sabine Ercklentz, Ana Maria
Rodriguez, Christof Kurzmann - Elektronik Andrea
Neumann (Berlin) Wohnräume - Klangräume Konzertante
Installationen Konzeption für Musik in 4 Wohnungen in der Schliemannstraße
31 nach einer Idee von Stefan Streich In
einem der Räume (Vorführungsraum) findet ein Konzert statt. Die
in diesem Raum entstehenden Klänge werden über ein Mischpult als Stereosignal
in jeden der drei anderen Räume gesendet. In jedem der drei anderen Räume
befindet sich ein Musiker, der die Klänge des Konzerts über ein Mischpult
empfängt, diese musikalisch wie technisch (tw. analog, tw.digital) weiterverarbeitet
und in seinem jeweiligen Raum über mindestens 2 Boxen erklingen läßt. Auf
diese Weise entstehen drei musikalische Kommentare zu einem "Ausgangsmaterial",
dem Konzert.
Die Besucher finden beim Durchwandern der Ausstellung 4 akustich unterschiedlich
gestaltete Räume vor und haben die Möglichkeit 3 verschiedene "Perspektiven"
auf das gleiche Konzert zu hören.
Samstag,
22. Juni 20.00 Uhr F i n i s s a g e Konzertante
Klanginstallation und Improvisation im Hof Matthias
Gassert-Alphorn / Frieder Schubert-Steinflöte / Frank Fiedler-Schlagwerk Die
Rentner Funny Oldies und Tanzrock Live-Band Aura
Chakraand the Herpes Brothers Rock
and Own Stories Live-Band Konzeption
und Künstlerische Leitung: Stefan Streich |