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Blau-Rot-Rosa-Grün | ||
BLAU-ROT-ROSA-GRÜN ist eine Aufführungsreihe, die an mehreren Abenden unterschiedliche Künste auf der Bühne zusammenführt. Künstler aus den Bereichen Theater, Literatur, Bildende Kunst, Musik und Video haben sich zu diesem Projekt zusammengeschlossen, um die verschiedenen Medien in unterschiedlichen Auf-führungssituationen zu verbinden. Vier medienübergreifende Konzepte einzelner Initiatoren wurden gemeinsam mit Künstlern aus jeweils anderen Kunstsparten zu abendfül-lenden Inszenierungen ausgearbeitet. | Die Er-gebnisse, die aus dem Zusammentreffen der unterschiedlichen Arbeitsweisen in den einzel-nen Medien resultieren, sind dementsprechend weder Theater, noch Lesung, weder Bild, noch Konzert, sondern ein Drittes, ein Dazwischen. Die Stücke sind mit Farben bezeichnet, die
sie als Teile eines Spektrums ausweisen und ihnen entsprechen. BLAU-ROT-ROSA-GRÜN ist nach DIE SCHACHTEL die zweite interdisziplinäre Arbeit von WEISS im Kunsthaus ACUD. Während dort der gemeinsame Nenner die bildkünstlerische Form war, ist es hier die Bühne. | |
BLAU
- ODER HIER |
Ein Bühnenprojekt von Stefan Streich und Johannes Jansen
Einrichtung
& Realisation:
Johannes Jansen - Sprache, Stefan Streich - Musik
Raum:
Randolf Müller & Stine Henckel Schultz
Uraufführung: 15. September 2000
Weitere Aufführungen: 16. & 17. September
Im Zentrum dieser Arbeit steht der strikte Wechsel von gelesenem Text und von Tonband reproduzierte Musik.
Außer kurzen Texten und Musiken der Autoren selbst waren zu hören Gedichte, Fabeln und Aphorismen von Günter Bruno Fuchs, Max Jacob, Charles Baudelaire, Ingeborg Bachmann, Friedrich Hölderlin und Jacob Michael Reinhold Lenz, sowie Musik von Don Carlo Gesualdo di Venosa, Unken in der Paarungszeit, John Cage, tunesischen Berbern und Edgar Varèse.
Als formale Klammer fungierten zwei unterschiedliche Ausschnitte eines längeren Textes von Johannes Jansen, Kleines Dickicht, beide simultan vorgetragen wurden mit zwei Arbeiten von Stefan Streich: Zu Beginn des Abends mit Dramatische Studie Nr. 3 - Version für Klavier solo, und am Ende mit der Solo-Performance Wasser.
"Die Akteure bewegen sich frei in allen Bereichen: Bewegung, Sprache, Musik, Bild. Was sie im einzelnen vorführen, sind Erinnerungsreste aus vergangenen Leben, so daß sich im Verlauf des Spiels komplexe Biographien ergeben, die sich überlagern. Texte und Musiken treffen aufeinander, verbinden und lösen sich, schaffen bekannte und fremde Räume. Jedes einzelne Ereignis ist konkret, das ganze Geschehen bleibt in der Schwebe und erzeugt ein Kontinuum." Progammhefttext.
Von: Julia Kami
Mit: Susanne Held, Mariam Berkely Reinecke, Claudia Berg, Ana Carbia, Anka Böttcher, Heike Wally Reichenwallner (Tanz/Stimme), Achim Kleiner (Saxophon), Michael Lentz (Cello), Tony und Marco Pflaum (Percussion)
Uraufführung:
13. Oktober 2000
Weitere Aufführungen:14.&15. Oktober
Lebensspendende und zerstörerische Kräfte der Muttergöttinnen, Mütter und Vorfahren sind Ge-genstand der Recherche und Würdigung.
Vor dem Hintergrund von Diaprojektionen verdi chten Tänzerinnen und Musiker in dieser Performance Bilder von mythologischen Gestalten wie KALI, BABA und MARIA.
Die Geister besuchen die schlafwandelnde Tau-cherin, führen sie auf eine Reise durch unter-schiedliche Energiezustände und Symbole. Ein Dialog der Zeichen und Klänge beginnt.
Von
und mit:
Elke Heinemann und Vera von Wilcken
Uraufführung:
17. November 2000
Weitere Aufführungen: 18.&19. 11. 2000
Mitte der 50er Jahre liefen die drei überaus er-folgreichen Marischka-Filme über das Leben der österreichischen Kaiserin Elisabeth mit Romy Schneider in der Hauptrolle. Die Filmfigur vereinigt klischierte Vorstellungen von Weiblichkeit, die offensichtlich den damaligen Publikumsgeschmack trafen: Millionen feierten das verklärte Bild der Zuckerguß-Kaiserin, zugleich über-schwemmte der Romy-Boom ganz Europa.
Die Motivation dieser Veranstaltung liegt darin, weibliche Rollenklischées am Beispiel der Doppelfigur Sissi-Romy deutlich zu machen. Die Autorin ironisiert in ihren Prosa-Texten die Suggestionskraft der Filme, die auf die Träume der fiktiven Fernsehzuschauerinnen einwirken.
Diese Texte korrespondieren mit Vera von Wilckens Videos, denen als Arbeitsmaterial die Sissi-Filme zugrundeliegen. Der experimentelle Charakter der Veranstaltung liegt in der Mischung der Texte und Bilder, die einen neuen Blick auf die Doppelfigur ermöglicht.
Von:
Stephanie Hecht und Katarzyna Deszcz
Mit: Stephanie Hecht,
Zuhal Toptas, Frank Fied-ler, Andrzej Sadowski
Regie: Katarzyna Deszcz
Choreographie: Stephanie Hecht
Uraufführung:
15. Dezember 2000
Weitere Aufführungen: 16.&17. 12. 2000
Grün - oder Geliebter Feind handelt von zwei jüdischen Kindern, Lilly
aus Berlin und Jakub aus Krakau. 1943 treffen sie in Polen im Wald aufeinander.
Beide konnten der Tötungsmaschi-nerie der Nazis entkommen. Es gelingt ihnen
mit Hilfe eines polnischen Försters fast zwei Jahre im Wald zu überleben.
Lilly und Jakub halten die Tatsache, daß sie Juden sind voreinander geheim.
Wenngleich beide dies manchmal ahnen, so begreifen sie sich doch die ganze Zeit
über als Kinder, die aus Feindeslagern kommen - Feinde und doch Freunde.
Auf
einer jüdischen Hochzeit in London treffen sie sich 25 Jahre später
scheinbar zufällig wie-der.
Grün ist die erste Version des Projekts
Geliebter Feind und konzentriert sich im Wesentlichen auf die Wiederbegegnung
von Lilly und Jakub als Erwachsene.